Am 13. und 14. Oktober ging die 24. Auflage des Abenteuer- und Reisefestivals im Festsaal über die Bühne.

16 halbstündige Kurzvorträge gingen wie jedes Jahr beim internationalen Reisevortragswettbewerb an den Start, wie immer kürte eine Jury die besten Live-Reportagen. Das Niveau war laut Langzeitjuryvorsitzenden Bruno Baumann so hoch wie wahrscheinlich noch nie zuvor, in einer kaum dagewesen Dichte an Qualität und Originalität der Vorträge und Vortragenden.

Als bester Vortrag prämiert wurde „Culture Curry“ von Christina Franzisket und Nagender Chhikara. Die feinfühligen Eindrücke der deutschen Reporterin und des indischen Fotografen zum Thema „Indien und die Liebe“ überzeugten die Jury auf allen Ebenen. „Die besondere Nähe in den Begegnungen mit den Menschen, noch dazu bei einem in Indien heiklen Thema, das vielfach tabuisiert ist. Der Reisestil mit einem dreirädrigen Gefährt, das in ganz Asien Tuktuk heißt. Gut fotografiert und einfühlsam erzählt“, so der Vorsitzende Bruno Baumann über die Juryentscheidung. Chhikara, der erste indische Teilnehmer in Judenburg (schon 11 Nationalitäten sind bisher bei El mundo auf der Bühne gestanden) durfte mit beeindruckenden Porträts der indischen Frauenwelt auch den Preis für die beste Fotografie mit nach Hause nehmen. Die ungewöhnliche Story von Markus Blum („Australien – mit Kamelen durchs Outback“) wurde mit dem zweiten Platz belohnt, der Berliner Fotojournalist Lutz Jäkel und die Schriftstellerin Nadine Pungs reüssierten mit „Yalla Yalla Arabia“ und intensiven Einblicken in das Leben im heutigen Irak. Die Begründung der Jury: „Ein eher schwieriges Thema über eine häufig negativ betrachtete Region wurde perfekt und kreativ umgesetzt“. Für die beste Abenteuerstory ausgezeichnet wurde Tobias Schorcht aus Jena. Er hat auf 3.000 Kilometern Länge ganz Patagonien zu Fuß und mit einem aufblasbaren Packraftingboot im Rucksack auf teils spektakulären Umwegen durchquert und sich ein halbes Jahr den Naturgewalten ausgesetzt.

Wie immer gab es auch einen von Bürgermeisterin Elke Florian überreichten Publikumspreis. Den durfte der junge Schweizer Tobias Renggli mit „Bikepacking Europe“ mit nach Hause nehmen. Er hat sich als 18-jähriger auf eine Tour durch 44 Länder, 44 Hauptstädte und auf die jeweils 44 höchsten Berge in Europa begeben: mit dem Fahrrad und zu Fuß, Schlafsack und Isomatte mit im Gepäck. 36.000 Kilometer und ungezählte Höhenmeter in nur gut einem halben Jahr: Ein physisch wie psychisch grenzenloses Abenteuer, dass das El mundo Publikum entsprechend honorierte. Für die musikalische Umrahmung sorgten dieses Jahr die Jazz- und Weltmusiksängerin Niki Schabernak und Gitarrist Fritz Kres mit einem selbst komponierten Intro vor jedem Vortrag. Für die Moderation zuständig war einmal mehr El mundo Gründungsmitglied Kurt Kaiser. Wie gewohnt waren die Zimmer in Judenburg voll belegt, das weither angereiste Publikum feierte mit den Gewinnern bei der Globetrotterparty im JUFA bis in die Morgenstunden. „Kartenreservierungen für 2024 sind bereits möglich“, freut sich Gerfried Tiffner vom Organisationsteam bereits auf das 25-jährige El mundo Jubiläum. Termin ist der 18. und 19. Oktober 2024.

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